Landschaftspark Duisbug-Nord
Einleitung
Ende des 19. Jahrhunderts stellt sich das Gebiet des heutigen Landschaftsparks Duisburg-Nord noch in einer ländlichen Idylle dar. Bauernhöfe, umringt von Obstbäumen und fruchtbarem Land, wie der Hörstgenshof, der Dörmannshof, der Backhaushof (auch Kerskenshof genannt), der Ingenhammshof und viele mehr prägen das Bild längs der Emscher. Eine Zeit, in der die Emscher noch ein fischreiches Gewässer war. Ein Gebiet mit einer bewegten Vergangenheit, mit Höfen, deren Ursprünge teilweise bis zum 30-jährigen Krieg und weiter zurückreichen.
Doch die Idylle trügt. Im Oberhausener/Essener Gebiet gibt es seit dem 18. Jhdt. die ersten Hüttenbetriebe, wie die Antonyhütte, die Gutehoffnungshütte oder die Hütte Neu-Essen.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hat die Industrialisierung dann auch den Raum Duisburg erreicht. Im Süden der Stadt im heutigen Stadtteil Hochfeld, entstehen die ersten Hüttenwerke. Die Borussiahütte (1844), die Niederrheinische Hütte (1851), die Hütte Vulcan (1854) und die Johannishütte (1856) läuten die Industrialisierung in diesem Gebiet ein. Vorerst bleibt der Duisburger Norden verschont.
Das ändert sich Ende des 19. Jahrhunderts. Der Strukturwandel, von der Landwirtschaft hin zur Eisen- und Stahlindustrie, erfasst jetzt auch den Bereich nördlich der Ruhr. Bis auf den Ingenhammshof müssen alle Bauernhöfe im Laufe der Zeit weichen.
Fast hundert Jahre später wird wieder ein Strukturwandel stattfinden. Nach dem Rückzug der Eisenproduktion werden sich die architektonischen Überreste, die Zeitzeugen dieser Industrie, wieder mit der Natur vereinen. In einem Park der besonderen Art, der Geschichte, Kultur und Freizeit miteinander vereinen wird.
Mit dabei, der Ingenhammshof, der Teil des neuen Konzeptes wird.
Am 17. Juni 1994 wird ein erster Teil des Landschaftsparks Duisburg-Nord der Öffentlichkeit übergeben.
Dazwischen liegt die rund 85 Jahre andauernde Geschichte des als „Aktiengesellschaft für Hüttenbetrieb“ gegründeten Hochofenwerks mit ihren Höhen und Tiefen.
Das Hochofenwerk wird zu seinen besten Zeiten ca. 1500 Menschen Arbeit bieten. Am Ende zählt die Belegschaft nur noch ca. 400 Köpfe.