Der Xantener Raum in der Anikte
Schichtenmodell der Xantener Landschaft
Eine Zeitreise durch ca. 500 Jahre römische Okkupation im Raum Xanten
Eine Reise durch fünf Jahrhunderte - diese Zeitreise können die Besucher des neuen RömerMuseums nun in Xanten unternehmen.
Ausgangspunkt ihrer Reise in die Vergangenheit ist ein computergeneriertes dreidimensionales Modell, das die Xantener Landschaft zur Römerzeit in sechs chronologisch ausgewählten Schichten in einem Ausschnitt von 8 x 8 km zeigt.
- Die erste Besiedlung des Xantener Raums wird heute auf ca. 12 v. Chr. datiert. Ab dieser Zeit sind temporäre Lager auf dem Fürstenberg anzunehmen. Rekonstruiert ist ein augusteisches Polygonlager.
- Das neronische Doppellegionslager Vetera castra I auf dem Fürstenberg und die zivile Siedlung, die sogenannte 'Vorcolonia' (12 v. Chr. bis zum Bataveraufstand 69 n. Chr.)
- Das Militärlager Castra Vetera II und die zivile Siedlung in zweiter Entwicklungsstufe (69 n. Chr. - 100 n. Chr.)
- Castra Vetera II, Colonia Ulpia Traiana, der Vicus (Gewerbeviertel) vor der Stadt, die Ziegelei und der Wachturm (100 n. Chr. - ca. 275 n. Chr.)
- Die spätantike Stadt 'Tricensimae' (ca. 275 n. Chr. - ca. Mitte 5. Jahrhundert)
- Die frühfränkische Epoche (5. Jahrhundert)
Besonderen Wert wurde bei der Gestaltung der einzelnen Schichten auf die detailgetreue und wissenschaftlich abgesicherte Erarbeitung römerzeitlicher Besiedlungen, der Infrastruktur (Strassen, Wasserleitungen etc.), der Vegetation sowie der Topographie, insbesondere des Rheinverlaufes, gelegt. Bestandteile all dieser Modelle sind die gegenwärtig gesicherten, aber auch die in der Forschung aus Analogien zwar bekannten, jedoch archäologisch noch nicht nachgewiesenen Siedlungsspuren. Unter dem ersten Aspekt fallen die Darstellung der CUT in ihrem gesicherten Bestand, der Rheinverlauf, soweit zu verschiedenen Zeitpunkten geologisch nachweisbar und ferner Teile von Vetera I. Unter dem zweiten Aspekt wären dann das Legionslager Vetera II, der Großteil des römischen Straßennetzes, die sogenannte Vorcolonia-Siedlung unter der späteren CUT sowie schließlich die Vegetation und die Besiedlung des Umlandes einschließlich der beiden canabae legionis (zivile Siedlungen vor den Militärlagern) zu verstehen.
Somit entsteht erstmals ein faszinierendes und realitätsnahes Bild der Niederrheinischen Landschaft von vor 2000 Jahren, wenn auch "nur" am Computer. Ausführliche Informationen, Grafiken, Kamerafahrten etc. finden Sie im Informationssystem.
Einen kurzen Projektbericht finden Sie ab sofort im österreichischen 'Forum Archaeologiae'.